Harnwege

Fast immer sind Bakterien für Erkrankungen der unteren Harnwege verantwortlich. Harnwegsinfektionen sind

  • Entzündungen der Harnblase (Zystitis)
  • Entzündungen der Harnleiter (Ureteritis)
  • Entzündungen der Harnröhre (Urethritis)

Symptome sind ein starker Harndrang, ein nur tröpfchenweises Absetzen des Urins, Blut im Urin, Inkontinenz und Fieber.

 

Wird die Entzündung nicht behandelt, kann sie aufsteigen in die Blase und weiter zur Niere.


Die ganzheitliche Therapie bei Harnwegsinfekten

An der Entstehung einer Harnwegsinfektion sind im Grunde nicht die pathogenen Keime das Problem, sondern die gestörten körpereigenen Schutzmechanismen. Folglich nützt es herzlich wenig, ständig die Bakterien zu bekämpfen – ob mit Antibiotika oder mit pflanzlichen antibakteriellen Mitteln – wenn nichts dazu unternommen wird, um das Immunsystem so zu stärken, bis die natürlichen Barrieren wieder zuverlässig aufgebaut sind. Also geht es zunächst darum, herauszufinden, warum das Immunsystem versagt und warum infolgedessen die Bakterien ungebremst die Harnwege emporsteigen können.

Säure-Basen-Haushalt

Unser Immunsystem und dessen Leistungsfähigkeit hängen direkt sowohl mit dem Säure-Basen-Haushalt als auch mit der Darmgesundheit zusammen.

So verwundert es auch nicht, wenn bei manchen Betroffenen die Blasenentzündung schon dann den Rückzug antritt, wenn der Säure-Basen-Haushalt dahingehend beeinflusst wird, dass der Urin im Tagesverlauf immer wieder auch basische Werte einnimmt.

Zwar wird Patienten mit Harnwegsinfekten oft geraten, den Urin z. B. mit der schwefelhaltigen Aminosäure Methionin anzusäuern, um das Bakterienwachstum dadurch zu erschweren, doch hat sich in der Praxis gerade das Gegenteil als oft deutlich wirkungsvoller erwiesen.

Das heisst, ein basischer Urin scheint Bakterien ein ungünstigeres Milieu zu bieten als ein saurer Urin.

Folglich gehört eine umfassende Entsäuerung zu den Basismassnahmen, um Blasenentzündungen die Existenzgrundlage zu nehmen.

Darmsanierung

Jede Antibiotika-Einnahme schädigt die Darm- und Scheidenflora und damit die Schleimhäute.

Da sowohl die Darm- und Scheidenflora als auch die Darmschleimhaut Teile des Immunsystems darstellen, wird klar, warum das Immunsystem immer schwächer wird, je häufiger Antibiotika verordnet werden.

Je schwächer das Immunsystem aber wird, umso wahrscheinlicher sind immer wieder kehrende Harnwegsinfekte oder auch andere Infekte.

Wie oben erwähnt, genügt bei manchen Menschen bereits eine einzige Antibiotika-Therapie und schon ist eine Pilzinfektion zur Stelle, gegen die Antimykotika (Anti-Pilz-Mittel) verordnet werden.

Bald scheint es aus dem Teufelskreis Blasenentzündung – Antibiotika – Pilzinfektion – Antimykotika – Blasenentzündung – Antibiotika etc. kein Entrinnen mehr zu geben.

Pilzinfektionen machen sich zwar in der Scheide deutlich bemerkbar. Wenn sie jedoch den Darm betreffen, dann sind die Symptome sehr viel diffuser und lassen sich nicht so leicht dem Darm zuordnen, wie z. B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Heisshunger auf Süsses und Hautprobleme.

Grundsätzlich gilt also, dass sowohl nach jeder Antibiotika-Therapie die Darmflora saniert werden sollte, als auch dann, wenn sich häufige Infektionen oder anderweitige Gesundheitsbeschwerden zeigen.


Interstitielle Zystitis (IC)

Bei der chronischen Harnblasenentzündung - auch interstitielle Zystitis (IC) genannt - handelt es sich um einen Entzündungsprozess, der ohne eine bakterielle Infektion entsteht. Die Symptome gehen einher mit einem starken Harndrang, der die Betroffenen auch nachts nicht zur Ruhe kommen lässt sowie mit chronischen Schmerzen im Bereich des Beckens, der Blase, der Scheide.

Die vermeintliche Ursache einer chronischen Harnblasenentzündung

Die genaue Ursache der chronischen Harnblasenentzündung ist noch nicht bekannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der Hauptauslöser der Erkrankung in einer extrem durchlässigen Harnblasenschleimhaut der Betroffenen zu finden ist.

Normalerweise schützt die Schleimhaut die Blase vor den aggressiven Bestandteilen des Urins ebenso wie vor dem Eindringen von Bakterien und anderen Reizstoffen. Ist die Schleimhaut jedoch porös, können Reizstoffe jeder Art das Urothel* der Harnblase angreifen.

Der Körper reagiert darauf durch das Aussenden von Botenstoffen, die schliesslich eine entzündliche Reaktion hervorrufen, welche wiederum die bereits bestehenden Symptome verstärkt.

*mehrschichtige Deckgewebe der ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, oberer Teil der Harnröhre)

Ganzheitliche Massnahmen bei chronischer Harnblasenentzündung

Obwohl die Ursache der chronischen Harnblasenentzündung noch nicht abschliessend geklärt ist, steht doch fest, dass bei vielen Betroffenen auch eine Candida-Infektion vorliegt. Eine Pilzinfektion lässt automatisch auf eine starke Dysbakterie im Darm schliessen.

Der Candida-Pilz steht wiederum in Verdacht, ursachlich für die Durchlässigkeit der Harnblasenschleimhaut und somit für die permanent neu aktivierten Entzündungsprozesse verantwortlich zu sein. Das Immunsystem ist aufgrund der ständigen Reizüberflutung überfordert, so dass es die Situation nicht mehr kontrollieren kann.

Fragen Sie mich nach der Therapie einer Candida-Infektion. Ich gebe Ihnen gerne Auskunft.