Natürliche Geburt

Bringen Sie Ihr Baby auf natürlichem Wege zur Welt und vermeiden Sie – wann immer möglich – einen Kaiserschnitt. Dieser hat viele Nachteile sowohl für das Kind als auch für die Mutter. Wählen Sie eine Klinik mit 24-Stunden-Rooming-in. Das bedeutet, dass Ihr Baby rund um die Uhr bei Ihnen im Zimmer ist. Es schläft also nicht auf einer separaten Neugeborenenstation, wo die Babys fern der Mutter häufig mit gezuckerten Tees beruhigt werden.

 

Vielleicht ist aber auch eine Hausgeburt in Begleitung Ihrer Hebamme etwas für Sie.

 

Eine weitere Alternative ist die Geburt in einem Geburtshaus, wo eine deutlich entspanntere und angenehmere Atmosphäre herrscht als in den meisten Kliniken. Wichtig ist in jedem Falle, dass Ihr Baby sofort nach der Geburt in Ihre Arme gelegt wird und nicht zu Untersuchungszwecken mitgenommen wird. Nur so können Mutter und Kind ihre enge Bindung, die sich während der Schwangerschaft entwickelte, intensivieren und festigen.

Vorteile einer natürlichen Geburt für das Baby

  • Kinder, die auf natürliche Weise zur Welt kommen, kommen in der Regel zum richtigen Zeitpunkt – nämlich dann, wenn sie bereit sind und alle Organe soweit entwickelt sind, dass sie für ein Leben ausserhalb des Mutterleibs bereit sind.
  • Babys, die durch eine vaginale Geburt zur Welt kommen, haben ausserdem ein viel geringeres Risiko an Atemwegserkrankungen zu erkranken. Das liegt daran, dass bei einer natürlichen Geburt durch den Druck, der auf den Brustkorb des Kindes ausgeübt wird, das Fruchtwasser aus den Lungen gepresst wird. Dadurch wird das Baby auf die Atmung vorbereitet. Werden Kinder jedoch per Kaiserschnitt geboren, steigt das Risiko für Asthma und Atemwegserkrankungen.
  • Die Passage durch den Geburtskanal stimuliert zudem das Herz-Kreislauf-System, stimuliert die Durchblutung und stärkt das Baby für die Geburt. Es gibt Hinweise dafür, dass dieser Prozess auch langfristige Vorteile für das Baby hat.
  • Babys, die vaginal geboren werden, bekommen im Geburtskanal auch eine Art Starter-Abwehrpaket mit auf ihren Weg. Beim Passieren des Geburtskanals werden schützende Bakterien von der Mütter an das Baby übertragen, die sich im Darm ansiedeln und entscheidend sind für die Entwicklung einer starken Immunabwehr – nicht nur im Kindesalter.
  • Während der Wehen einer natürlichen, vaginalen Geburt profitieren Babys ausserdem von Hormonschüben, die sie wacher machen und dadurch zu einer intensiveren Verbindung zwischen Mutter und Kind bei der Geburt führen.
  • Zudem konnten in der Plazenta und in der Nabelschnur während normalen Geburten – ohne Medikamente – Endorphine (Glückshormone) nachgewiesen werden. Die Glückshormone machen die Geburt für das Kind angenehmer.
  • Kinder, die auf natürliche Weise zur Welt kommen, zeigen offenbar auch mehr Saugreflexe als Kaiserschnitt-Kinder, was das Stillen vereinfacht.
  • Eine europäische Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass Kinder, die vaginal geboren werden ein 20% geringeres Risiko für Diabetes haben, als Kaiserschnitt-Kinder.
  • Die Wehen sollen die Kinder darauf vorbereiten auch im späteren Leben besser mit Stress umgehen zu können, denn durch den Kaiserschnitt entsteht eine enorme Stressreaktion für das Baby, was dazu führen kann, dass das Kind auch später auf Stress immer überreagiert.
  • Wenn die vaginale Geburt ohne Medikamente stattfindet, wird das Baby nicht mit irgendwelchen Nebenwirkungen von Medikamenten belastet.
  • Der Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Baby kann, nach einer natürlichen Geburt leichter stattfinden als nach einem Kaiserschnitt. Das hat viele physiologische Vorteile für das Baby und trägt auch zur optimalen Entwicklung des Gehirns bei. Ausserdem müssen Babys, die vaginal zur Welt kommen nicht so häufig auf die Intensivstation wie Babys, die per Kaiserschnitt geholt werden.
  • Ein Kaiserschnitt beeinträchtigt offenbar die Gehirnentwicklung, so dass sich gezeigt hatte, dass Kaiserschnittkinder im Vergleich zu natürlich geborenen Kindern (zumindest in den ersten Lebensmonaten) eine verstärkte Neigung zu Aufmerksamkeitsdefiziten oder Konzentrationsstörungen aufweisen.

Vorteile einer natürlichen Geburt für die Mutter

  • Die Erholung von einer natürlichen vaginalen Geburt läuft viel schneller ab, als die von einem Kaiserschnitt. Im Allgemeinen kann eine Mutter nach einer natürliche Geburt recht schnell wieder aufstehen und sich ohne Hilfe um ihr Baby kümmern. Nach kurzer Zeit kann sie wieder nach Hause – ohne Probleme bei alltäglichen Tätigkeiten.
  • Die kürzeren Krankenhausaufenthalte und die nicht notwendigen operativen Eingriffe einer unkomplizierten, vaginalen Geburt haben auch einen finanziellen Vorteil gegenüber einer operativen Kaiserschnitt-Geburt.
  • Nach einer erfolgreichen vaginale Geburt fühlen sich Mütter zudem emotional gestärkter als nach einem Kaiserschnitt.
  • Die vaginale Geburt weist auch eine geringere Muttersterblichkeit auf als Kaiserschnitt-Geburten.
  • Die Mutter trägt von einer vaginalen Geburt keine Narben am Bauch davon und auch keine chirurgischen Schäden, die zu Komplikationen bei zukünftigen Geburten führen können.
  • Risiken eines Kaiserschnitts wie Infektionen, hoher Blutverlust, Verletzungen anderer Organe (Blase, Darm etc.), oder mögliche Herz- und Lungenkomplikationen werden durch eine vaginale Geburt ganz einfach vermieden.